Immer mehr Reiter machen sich vermehrt Gedanken um die Gesundheit ihres Pferdes: Beim Reiten wird ständig bandagiert, Zusatzfutter wird gekauft, im Winter wird das Pferd in dicke Decken gepackt und es wird immer die neueste Ausrüstung gekauft. Auch werden schon einige Pferde regelmäßig vom Physiotherapeuten oder Ostheopathen durchgecheckt. Leider schauen jedoch noch viel zu wenig Pferdebesitzer auf die Zähne ihres Pferdes.
Veränderungen beim Reiten oder im Verhalten an sich, können auch auf Zahnprobleme hinweisen!
Dabei ist eine regelmäßige Zahnkontrolle beim Pferd für dessen Gesundheit unerlässlich!
Pferdezähne „wachsen“ mehr oder weniger ein ganzes Leben lang: Etwa bis sie neun sind, wachsen die Zähne tatsächlich noch. Danach schieben sie sich immer mehr aus dem Zahnfleisch hinaus, wodurch sie also auch länger werden bzw. wird immer mehr von ihnen sichtbar. Allein wegen dieses Wachstums schon ist es wichtig, eine Zahnkontrolle beim Pferd durchführen zu lassen.
Zudem ist es heutzutage so, dass unsere domestizierten Pferde sehr weiches Futter zu fressen bekommen: Saftiges Gras auf der Wiese, Heu und weiches Getreide bzw. Müsli oder sogar Mash. Durch dieses weiche Futter können sich die Pferde die Zähne nicht mehr so abnutzen, wie sie es in freier Wildbahn an harten Kräutern wie beispielsweise Luzerne oder an Ästen und Baumrinde tun würden.
Durch das Kauen dieser Nahrung werden die Zähne nur ungleichmäßig abgenutzt und es entstehen schnell scharfe Kanten, sodass das Pferd Schmerzen bei der Nahrungsaufnahme hat. Oft entwickeln die betroffenen Tiere dann eine Schonhaltung, indem sie vielleicht nur mit der linken Kieferseite kauen, weil auf der rechten ein scharfkantiger Zahn sitzt. Solche Schonhaltungen führen aber nach und nach zu Verspannungen in der Kiefermuskulatur, welche sich von da aus auf den Hals und den Rücken übertragen können. Steiflaufende Pferde, die sich nicht biegen und stellen wollen, leiden häufig an Zahnproblemen, die man nur durch eine Zahnkontrolle beim Pferd herausfinden kann – der durchschnittliche Reiter kommt meist leider nicht von selbst darauf, dass das Pferd nicht mitarbeiten möchte, weil es Zahnschmerzen hat.
Zahnprobleme führen auch zu Rittigkeitsproblemen
Ein Pferd mit solchen Schmerzen wehrt sich dann unter Umständen auch gegen den Reiter, was zusätzliche Schmerzen für das Pferd und Frust beim Reiter nach sich zieht.
Daher gibt es spezielle Zahnärzte für Pferde, Pferdedentisten genannt, die sich um die Beißer der Pferde kümmern. Auch viele Tierärzte bieten eine Zahnkontrolle beim Pferd an; man sollte sich jedoch trotzdem eher an einen Spezialisten wenden. Denn auch ein gut ausgebildeter Tierarzt hat das Pferdegebiss nur teilweise im Studium kennengelernt – für Menschen gibt es ja schließlich auch aus gutem Grund Spezialisten, denn Zähne sind einfach zu umfangreich, um sie im „normalen“ Tiermedizin-Studium komplett verstehen und behandeln zu können. Oder würden Sie mit Ihren Zahnschmerzen zum Hausarzt gehen?
Ein Pferdedentist hat verschiedene Möglichkeiten, die Zähne eines Pferdes zu überprüfen: Er führt beispielsweise eine Art „Verschiebeprobe“ durch, bei der er die Kiefer des Pferdes in einer gegensätzlichen Bewegung vorsichtig nach links und rechts schiebt, um zu fühlen (und auch zu hören), wo es buchstäblich hakt. Natürlich kontrolliert der Dentist auch durch Fühlen im Maul selbst, an welchen Zähnen es scharfe Kanten und Ecken gibt; auch achtet er auf den Abstand zwischen den Zähnen. Denn durch falsches Kauen kann es auch passieren, dass ein Zahn verschoben wird, das muss der Dentist auch korrigieren.
Nach der Untersuchung wird das Pferd dann sediert und die eigentliche Behandlung fängt an: Alle Zähne werden mit einer Raspel geglättet und die schmerzenden Stellen werden so dem Pferd genommen. Auch die Schneidezähne lässt der Pferdedentist nicht aus. Wenn ein Zahn schief steht, korrigiert der Dentist diesen oft so, dass er nach und nach wieder in die richtige Richtung wächst – nicht nur deswegen ist es wichtig, die Kontrolle regelmäßig wiederholen zu lassen.
Gerade bei alten Pferden, die noch nie einen Pferdedentisten in ihrem Leben gesehen haben, kann es dann auch mal sein, dass ein oder mehrere Zähne gezogen werden müssen. An sich ist das noch kein Grund zur Beunruhigung, viele Pferde kommen auch mit weniger Zähnen gut aus. So ist es bei einer siebenundzwanzig Jahre alten Reitpony-Stute geschehen, bei der die vier Eckzähne gezogen werden mussten, da die Zahnwurzeln völlig vereitert waren. Die Besitzerin muss nun die entstandenen Löcher sauber halten, damit sich keine Bakterien dort einnisten können. Ansonsten merkt man dem Tier aber nicht an, dass es vier Zähne weniger besitzt.
Mindestens ein Mal pro Jahr sollte ein Pferde-Zahnarzt die Zahnkontrolle beim Pferd durchführen und bei Bedarf auch behandeln. So kann man schon dafür vorsorgen, dass gar nicht erst Kanten und Ecken entstehen und es dem Pferd immer gut geht. Kleinere Unregelmäßigkeiten sind völlig normal und hin und wieder auch da, auch wenn man die Zähne oft genug kontrollieren lässt; das ist jedoch noch nicht schlimm. Nur wenn man gar nichts tut, kann es wirklich schmerzhaft für das Tier werden.
Die passende Versicherung für Zahnbehandlungen beim Pferd
Viele Pferdehalter sind natürlich auch auf die Kosten bedacht, denn ein Mal jährlich die Zähne behandeln zu lassen kostet natürlich auch etwas. Aber auch dafür gibt es eine Lösung, wenn Sie solche Kosten nicht selbst übernehmen wollen:
In der Pferde-OP Versicherung sind Zahnoperationen versichert, wodurch man die anfallenden Kosten spart: Im obigen Beispiel waren dies über 2.500€ insgesamt, den Aufenthalt in der Klinik, in der das Pferd einige Tage zur Nachkontrolle bleiben musste, noch nicht eingerechnet.
Auch die umfangreiche Pferdekrankenversicherung schützt vor den teuren Kosten, die eine Zahnbehandlung verursachen kann. Mit der Sedierung und der Untersuchung ist man nämlich meist auch etwa 100€ los, auch wenn der Dentist gar nicht viel zu tun hatte. Solche Kosten können Sie aber mit der richtigen Versicherung vermeiden!
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